
Kennst du dein „inneres Kind“?
Was ist das „innere Kind“?
Das Konzept des „inneren Kindes“ stammt aus der Psychologie und beschreibt die kindlichen Anteile, Erinnerungen und Gefühle, die jeder Mensch in sich trägt. Dabei handelt es sich nicht um ein tatsächliches Kind im wörtlichen Sinn, sondern um die Summe all jener Erfahrungen, Wünsche, Ängste und Prägungen aus der Kindheit, die unser Denken, Fühlen und Verhalten im Erwachsenenalter weiterhin beeinflussen.
Herkunft und Entwicklung des Begriffs
Die Vorstellung vom „inneren Kind“ hat ihre Wurzeln in verschiedenen therapeutischen Ansätzen, etwa der Transaktionsanalyse von Eric Berne oder der Inneren-Kind-Arbeit von John Bradshaw. In den letzten Jahrzehnten fand das Konzept auch in der populären Psychologie und Selbsthilfe-Literatur große Verbreitung.
Warum ist das innere Kind wichtig?
Das innere Kind umfasst sowohl positive als auch negative Erfahrungen aus der Kindheit. Es steht für die Fähigkeit zu staunen, zu spielen, zu lieben und spontan zu sein. Gleichzeitig trägt es aber auch alte Verletzungen, Ängste oder unerfüllte Bedürfnisse mit sich. Werden diese kindlichen Anteile ignoriert oder verdrängt, können sie sich im Erwachsenenleben in Form von Ängsten, Unsicherheiten oder Verhaltensmustern bemerkbar machen, die uns selbst oder zwischenmenschlichen Beziehungen schaden.
Arbeit mit dem inneren Kind
Die Beschäftigung mit dem inneren Kind kann helfen, alte Wunden zu heilen, Selbstmitgefühl zu entwickeln und sich von belastenden Glaubenssätzen zu befreien. In der Psychotherapie – besonders in der Traumatherapie – ist die „Arbeit mit dem inneren Kind“ eine Möglichkeit, emotionale Verletzungen aus der Kindheit zu erkennen und zu bearbeiten. Sie ermutigt dazu, dem eigenen inneren Kind liebevoll und schützend zu begegnen.
Praktische Beispiele
Starke emotionale Reaktionen auf Kritik können auf verletzte Anteile des inneren Kindes hinweisen.
Die Sehnsucht nach Anerkennung oder Geborgenheit spiegelt häufig unerfüllte Bedürfnisse aus der Kindheit wider.
Positive Eigenschaften wie Kreativität und Lebensfreude stammen ebenfalls oft aus einem gesunden Kontakt zum inneren Kind.
ERGO
Das innere Kind ist ein Sinnbild für unsere Kindheitserfahrungen, die unser Leben bis heute prägen. Wer lernt, mit seinem inneren Kind in Kontakt zu treten, kann mehr Selbstakzeptanz und Lebensfreude entwickeln und alte Muster durchbrechen. Es ist ein Weg zu mehr emotionaler Heilung und innerem Frieden.
