Eustress


Eustress aus medizinischer Sicht

In der Medizin und Psychologie wird Eustress als eine gesunde, adaptive Stressreaktion betrachtet, die sich positiv auf Körper und Geist auswirkt. Er aktiviert den Organismus, fördert kognitive und physische Leistungsfähigkeit und trägt zur Resilienz gegenüber negativen Belastungen bei.

Physiologische Auswirkungen von Eustress

Bei Eustress reagiert der Körper mit einer normalen, kurzfristigen Aktivierung der Stressachse

(Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse, HPA-Achse) sowie des sympathischen Nervensystems:

  1. Hormonausschüttung
    • Adrenalin & Noradrenalin → Erhöhen Aufmerksamkeit, Puls und Energie.
    • Cortisol → Unterstützt den Körper bei der Bewältigung der Herausforderung, bleibt aber im gesunden Rahmen.
  2. Herz-Kreislauf-System
    • Erhöhter Blutdruck und Herzfrequenz für eine verbesserte Sauerstoffversorgung der Muskulatur und des Gehirns.
  3. Gehirnaktivität
    • Verbesserte Neuroplastizität (Förderung von Lern- und Gedächtnisprozessen).
    • Stimulierung des dopaminergen Systems, was Motivation und Wohlbefinden steigert.
  4. Immunsystem
    • Kurzfristige Stärkung des Immunsystems durch Aktivierung von Immunzellen.

Gesundheitliche Vorteile von Eustress

  • Erhöhte Resilienz gegen negativen Stress (Distress).
  • Förderung der Motivation und Leistungsfähigkeit.
  • Unterstützt das kognitive Wachstum und das Lernen.
  • Kann langfristig das Risiko für Depressionen und Angststörungen senken, indem er positive Bewältigungsmechanismen trainiert.

Abgrenzung zu Distress

Während Eustress positiv wirkt, kann chronischer Distress schädlich sein und zu Burnout, Bluthochdruck, Schlafstörungen und Immunsuppression führen. Entscheidend ist, dass Stress kurzfristig, kontrollierbar und mit positiven Emotionen verknüpft bleibt.

Aus medizinischer Sicht ist Eustress ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Anpassungsfähigkeit. In der richtigen Dosis hilft er, Herausforderungen zu bewältigen und Gesundheit sowie Wohlbefinden zu fördern.